Besser gehts nicht

Eine Kritik von Taxi Driver

Filmdaten
Deutscher Titel Besser geht’s nicht
Originaltitel As Good as It Gets
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 133 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie James L. Brooks
Drehbuch Mark Andrus
James L. Brooks
Produktion Bridget Johnson
Musik Hans Zimmer
Kamera John Bailey
Schnitt Richard Marks
Besetzung
  • Jack Nicholson: Melvin Udall
  • Helen Hunt: Carol Connelly
  • Greg Kinnear: Simon Bishop
  • Cuba Gooding junior: Frank Sachs
  • Skeet Ulrich: Vincent Lopiano
  • Shirley Knight: Beverly Connelly
  • Jesse James: Spencer Connelly
  • Yeardley Smith: Jackie Simpson
  • Lupe Ontiveros: Nora Manning
  • Harold Ramis: Dr. Martin Bettes

Handlung und Kritik:

Ja, ein Film der damit beginnt das Jack Nicholson einen kleinen süßen Hund, der in seinen Flur pinkelt in den Müllschlucker wirft, der kann eigentlich nur gut werden.

Ich liebe diesen Film. Nicholson ist hier in Hochform und zeigt die volle Bandbreite seines darstellerischen Könnens. Er spielt hier ein Ekel, wie es im Buche steht. 

Melvin Udall ist ein furchtbarer Mensch, der unter ständigen Zwangsneurosen leidet. Das Licht wird ein aus ein aus ein aus und schließlich wieder eingeschaltet, zum händewaschen benötigt er fünf Stück neue unbenutzte und verpackte Seife, dazu drei Handtücher, welche alle direkt nach Benutzung in den Mülleimer fliegen. Direkt in den ersten Minuten des Films werden schon mal die neuen Nachbarn vergrault.

Der egozentrische Schriftsteller scheint andere Menschen grundsätzlich zu hassen. Vor allem aber hast ein jene Menschen, die ihn in seiner Kreativität stören und beim Schreiben unterbrechen. Die Besitzer jenes netten kleinen Hündchens, ein schwules Paar aus der Nebenwohnung, scheint er besonders gefressen zu haben. 

Er hasst die Juden, er hasst Neger, er hasst Schwule. Eigentlich, hasst er alle Menschen. Die einzige Person, die ihm anscheinend Paroli bieten kann und mit der er einigermaßen zurecht kommt ist eine Kellnerin namens Carol, die in einem Restaurant bedient in dem er täglich essen geht.

Als sein homosexueller Nachbar überfallen wird und sein Freund zu ihm ins Krankenhaus gehen muss wird er fast schon mit Gewalt dazu genötigt auf den kleinen Hund aufzupassen, welchen er eingangs unsanft “entsorgt” hat. Der Zuschauer freut sich im Vorfeld schon darauf was hier nun gleich alles schiefgehen könnte.

Doch plötzlich scheint ihm das kleine Hündchen zu inspirieren und ihm dabei zu helfen eine Schreibblockade zu überwinden.

Als er schließlich erfährt, dass Carol gekündigt hat um eine Arbeitsstelle anzutreten die näher an ihrem zu Hause ist, da ihr Sohn schwer krank ist, dreht er vollends durch. Er wird aus seinem Stammrestaurant geworfen, begleitet vom Klatschen der Angestellten und übrigen Kunden, die anscheinend viel zu lange seine seltsame Art ertragen mussten.

Da er ihre Kündigung nicht akzeptieren will sucht er Carol zu Hause auf. Er erfährt, dass ihr Sohn an schwerem Asthma leidet und dringend ins Krankenhaus muss, da er einen Anfall bekommen hat. Um seine Kellnerin wieder zurück an Ihren Arbeitsplatz zu bekommen setzt er seine Verlegerin unter Druck, deren Mann ein renommierter Arzt ist. Dieser sucht Carol und ihren Sohn zu Hause auf um nach dem kleinen und seinem Asthma zu sehen.

Als sein Nachbar wegen seiner Krankenhausbehandlungen pleite ist und schon die Hälfte seiner Wohnungseinrichtung verkaufen musste, hilft Melvin ihm dabei wieder auf die Beine zu kommen. Er und Carol begleiten Simon zu seinen Eltern nach Baltimore, mit denen er seit Jahren kein Wort mehr gesprochen hat. Auch auf dieser Reise gibt es einige Verwicklungen und Screwball Gags. Melvin macht Carol auf seine Art eine Art Kompliment, woraufhin sie ihn küsst. In seiner trotteligen Art schafft er es jedoch leider erneut auch diesen Moment kaputt zu machen, als er sagt das er hoffe dass sie Simon von seiner Homosexualität “heilen” könne. Sie dachte wohl eher, dass er ihr einen Heiratsantrag machen wollte. 

Zurück in der Stadt erfahren Sie dass Simon aus seiner Wohnung geflogen ist. Melvin bietet ihm an, bei Ihm mit einzuziehen. Carol ist sichtlich verstimmt und geht alleine nach Hause. Dennoch ruft sie ihn später an und sucht ein klärendes Gespräch. Leider scheint es auch das vermasselt zu haben. 

Zum Glück bekommen beide noch einmal die Kurve und raufen sich zusammen, so dass auch dieser Film am Ende ein happy end bekommt und beide zusammen kommen.

Nein, diesen Film muss man einfach lieben. Meine Vorliebe für Filme der neunziger Jahre aus Amerika ist ja denke ich hinlänglich bekannt. Und dieser Film hier gehört eindeutig zu den Meisterwerken aus dieser Zeit. Jack Nicholson spielt hier eine Rolle die man mit niemand anderem hätte besetzen können. Das Ekel dass andere Menschen hasst wird hier vom Saulus zum Paulus und erkennt, dass sein Leben, so wie er es bisher gelebt hat, nicht weiterführen kann.

Man kommt nicht umher, hinter der Person des Melvin Udall, der vordergründig dies alles nur tut um seinen gewohnten Lebens still zu halten, ein Mensch zu vermuten der in seinem tiefsten Inneren anderen Personen einfach nur helfen zu wollen ohne dass man Ihm gross dafür dankt. Er ist viel zu bescheiden um ein Lob oder ein Danke anzunehmen. Hier drin steckt ein Mensch der irgendwann einmal sehr tief verletzt worden sein muss so dass er zu dem wurde was er heute ist. Unter einer kilimeterdicken, harten Schale, muss irgendwo ein weicher Kern versteckt sein.

Eine der besten Szenen ist die als Melvin gerade seinen Nachbarn zusammenfaltet, der Ihn beim Schreiben gestört hat: „Also, ich arbeite rund um die Uhr und ich wünsche niemals unterbrochen zu werden. Klar? Auch nicht wenn es brennt, nicht mal wenn sie aus meiner Wohnung einen dumpfen Schlag hören und eine Woche später ein Geruch von da drinnen kommt der nur von einer verwesenden menschlichen Leiche stammen kann und man sich ein Taschentuch vor das Gesicht halten muss weil der Gestank so ekelhaft ist das man meint man kippt gleich um. Selbst dann haben sie hier keinesfalls zu klopfen. Oder wenn Wahlnacht ist und sie aufgeregt sind und feiern wollen weil irgendeine Fummeltrine mit der sie was haben zum ersten schwulen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden ist. Und er sie persönlich eingeladen hat nach Camp David und sie das Bedürfnis haben ihr Glück mit irgendjemandem zu teilen. Selbst dann klopfen Sie nicht, nicht an diese Tür. Egal , egal was auch immer passiert. Hast du mich verstanden Schätzchen?“

Ich habe diesen Film zwar schon viele viele Jahre nicht mehr gesehen, aber nachdem ich ihn mir nun noch einmal angeschaut haben kann ich mit Fug und Recht sagen dass dies einer meine Top Ten Lieblingsfilme ist und wohl auch immer bleiben wird. Besser gehts nicht…..

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